Nicht ohne Grund ist Basketball eine der stylischsten Sportarten. Wir haben uns das Schuhwerk der Michael Jordans, Kobe Bryants und Allen Iversons dieser Welt angeschaut und unsere fünf liebsten Modelle gepickt. Dabei spielen neben dem funktionalen Aspekt definitiv auch der Style sowie die kulturelle Relevanz eine wichtige Rolle für unser Ranking.
Schaut man sich die Sneaker der NBA-Stars über das vergangene Jahrhundert hinweg an, wird schnell klar, was für eine rasante Entwicklung hinter uns liegt und was für einen technisch anspruchsvollen Standard wir aktuell genießen. Doch sind es neue Silhouetten oder eher altbekannte Ikonen, die unser Augenmerk verdient haben? Seht selbst:
Platz 5: Converse Weapon
Natürlich darf die Marke mit den Canvas Sneakers aus Massachusetts hier nicht fehlen. Als einer der Pioniere wagte sich Converse schon sehr früh auf den Court und brachte mit dem Converse All Star aka Chuck den ersten, gehypten Basketball Sneaker in der damals noch sehr jungen NBA heraus. Dieser Erfolg wurde wenig später mit dem Pro Leather fortgeführt und Converse blieb die Nummer 1 unter dem Korb. Doch da alle guten Dinge drei sind, sparte sich die Marke ihre buchstäbliche Geheimwaffe für die 80er Jahre auf.
Mit der Einführung des Converse Weapon 1986 landete das Unternehmen eine Punktlandung und dominierte die späten 80er in der NBA. Glücklicherweise gehörten zu den prominentesten Ambassadors Magic Johnson und Larry Bird. Die Tatsache, dass beide in Mannschaften spielten, die sich hassten (LA Lakers und Boston Celtics) beflügelte Converse zu einem genialen Marketing Push. Mit dem Aufruf „Choose Your Weapon“ bekamen beide Superstars Modelle in den Farben ihrer Mannschaften. Heutzutage hat der Sneaker einige Updates gesehen und ist nach wie vor ein beliebter Schuh für Sammler und Baller. Hier findet ihr eine aktuelle Auswahl an Colorways.
Platz 4: Air Jordan XI Concord
Converse blieb so lange an der Spitze, bis aus Oregon eine neu-geformte Basketball Sub-Brand, den Markt für die nächsten 30 Jahre an sich reißen sollte. Die Rede ist von der Jordan Brand und dem von Peter Moore entworfenen Air Jordan 1. Dieser Schuh sollte der erste Meilenstein in einer langen Historie aus Erfolgen und progressiven Designs aus der Feder von Tinker Hatfield und dem Segen des berühmtesten Basketball Spielers dieses Planeten sein. Es folgten Erfolgsmodelle wie der Jordan IV, V, VI sowie zahlreiche Auftritte in Film und TV. Doch 1995, als Jordan frisch zur NBA zurückkehrte, kam ein Sneaker auf den Markt, der für einen weltweiten und noch nie dagewesenen Hype sorgten sollte.
Der Air Jordan XI Concord entstand, als Jordan noch für die Birmingham Barons Baseball spielte. Tinker Hatfield wollte einen Schuh kreieren, den Jordan auch abseits des Courts zu einem Anzug tragen konnte. Also verwendete er für das Upper Lackleder, was dem Sneaker einen Hauch von Anzugsschuh verlieh und Jordans Herz höherschlagen ließ. So hoch, dass er den Schuh sofort bei seinem NBA-Comeback trug – wohlwissend, dass der Sneaker gegen den Dresscode des Teams verstieß und Jordan für jedes Spiel eine Strafe zahlen musste. Das bekamen vor den Bildschirmen auch zahlreiche Fans mit, sodass der Sneaker bald in sämtlichen Sportläden des Landes restlos ausverkauft sein sollte. Bei den Retro-Releases, die 2000, 2011 und 2014 folgten blieb der Hype konstant und sorgte für tagelange Campouts, Ausschreitungen und zerstörte Ladenlokale. Und auch heute glänzt das Upper des Concord so hell, wie am ersten Tag. Wer sich ebenfalls ein Stück dieser nostalgischen Legende nach Hause holen will, wird hier fündig.
Platz 3: Reebok Question
Allen Iverson war in vielerlei Hinsicht ein Ausnahmetalent, das so nie wieder in der NBA oder diesem Planeten existieren wird. Neben seinen fast schon überirdischen, athletischen Fähigkeiten, die ihn in jeder Sportart inklusive Basketball zu einem erbitterten Gegner machten, war es auch sein Style sowie seine Attitude, die einen frischen Wind in die damals verstaubte NBA brachte. Iverson machte Baggy Pants, Tattoos und Hip Hop dort salonfähig, wo Spieler zuvor noch in Anzug und Krawatte ihre Pressekonferenzen hielten. In einem denkwürdigen Spiel gegen die Bulls schaffte es Iverson sogar, den damals unerreichbaren Michael Jordan auszudribbeln – am Fuß sein eigener Signature Sneaker von Reebok.
Der Reebok Question ging einher mit dem Signing von Allen Iverson und der Rekordsumme von 60 Millionen Dollar – seinerzeit die größte Summe, die für einen Sneaker Deal zwischen einer Sportswear Brand und einem Athleten gezahlt wurde. Doch das Investment sollte sich lohnen. Durch eine aus der Not geborenen, künstlichen Verknappung und dem losen Mundwerk des talentiertesten Rookies 1996-97 verkaufte sich der Schuh schneller aus, als Iverson am Netz war“. Inzwischen sind viele Jahre vergangen seit Allen Iversons letztem NBA Spiel. Reebok ist es dennoch gelungen, die Silhouette in Form des Mid mit ansehnlichen Colorways und Kollabo-Partnern wie Ice Cream am Leben zu erhalten. Wer also Lust auf einen Basketball Sneaker ohne Jumpman hat, sollte sich durch diese Auswahl stöbern.
Platz 2: Nike Air Foamposite One „Galaxy”
Wer hätte gedacht, dass Penny Hardaways Signature Sneaker mal so einen Hype auslösen würden – vermutlich nicht einmal Penny selber. Denn am Anfang war der Nike Air Foamposite noch weit davon entfernt, Massenhysterien und Hypes auszulösen. Solange bis im Jahr 2012 kurz vor Weihnachten der Sneaker in einem „Galaxy“-Colorway erscheinen sollte. Mit gerade einmal 100 kommunizierte Paaren, die in Hardaways Heimat Orlanda unweit der NASA-Station erscheinen sollten. Ein Teil des Stocks sollte in New York erscheinen, wo 600 Fans vor der Ladentür warteten, um eines der Wristbands abzugreifen, die ein Vorkaufsrecht ermöglichten. Der Store hatte nicht einmal annähernd so viele Bändchen und war gezwungen, das Campout aufzulösen, da es vermehrt zu Ausschreitungen kam.
Ein ähnliches Phänomen ereignete sich in Florida, wo abermals die Polizei gerufen werden musste. Der Hype ging sogar so weit, dass Leute wie Joe La Puma, die ein Paar von Nike zugeschickt bekommen hatten, Todesdrohungen bekamen mit der klaren Absicht, die Schuhe zu stehlen. Als dann eine Anzeige auf Craig’s List erschien, wo ein Amerikaner seinen Chevrolet Cavalier gegen ein Paar der Foamposite tauschen wollte, wurde der Schuh zur Legende und Brands waren einmal mehr gefordert, ihre Releases zu überdenken, da mancherorts Sammler buchstäblich über Leichen gingen, um ihren Grail zu bekommen. 2022 sieht das Ganze ein wenig entspannter aus. Der Foamposite hat zahlreiche Updates, Colorways und Kollaborationen hinter sich – allen voran die Zusammenarbeit mit Comme des Garçons, die wir an dieser Stelle lobend erwähnen wollen. Garantiert ohne Ausschreitungen könnt ihr euch hier euren liebsten Versionen des Foamposites aussuchen.
Platz 1: Air Jordan 3
Es gibt vermutlich Jordan-Modelle, die erfolgreicher, gehypter oder technisch raffinierter sind, als der Jordan 3. Jedoch war kaum ein anderes Modell wichtiger für die Jordan Brand. Wir schreiben das Jahr 1987 und die beiden Designer Strasser und Moore haben Nike verlassen. Das und die Tatsache, dass der Vertrag mit Michael Jordan sein baldiges Ende finden sollte, brachte das Unternehmen in Oregon in Bedrängnis. Ihre Hoffnung steckte damals im taufrischen Tinker Hatfield. Im März desselben Jahres zeigte er bereits mit dem Air Max 1, was für ein kreatives Genie in ihm steckt. Nike gab ihm überschaubare sechs Monate Zeit, erneut mit einem Wunder um die Ecke zu kommen.
Innerhalb dieses halben Jahres schlief Hatfield wenig, arbeitete viel und führte Gespräche mit Michael Jordan. Der Profi-Basketball Spieler hatte eine klare Vorstellung, was er wollte: eine Mid-Top Silhouette, die sich durch ihren Look von dem Schuhwerk der anderen abhebte und aus weichem Leder besteht. Als Phil Knight und Tinker Hatfield das Design vorstellen wollten, verspätete sich Jordan um vier Stunden. Er kam von einem Golfspiel mit den ehemaligen Nike Mitarbeitern Strasser und Moore, die Jordan dazu bewegen wollten, den Swoosh zu verlassen. Mit einem gelangweilten und genervten „Show me what you got“ forderte Jordan den ehemaligen Architekten Hatfield auf, das Design vorzustellen, das er ohnehin absagen würde, klar entschlossen Nike zu verlassen. Als er dann den Air Jordan 3 White Cement sah, war es um ihn geschehen. Der Elephant Print, der Jumpman auf der Zunge und das geschmeidige Upper aus gestepptem Leder überzeugten die NBA-Legende Nike treu zu bleiben. Und Michael Jordan sollte nicht der Einzige sein, der sowohl den Black als auch White Cement Colorway vergötterte. Millionen Fans weltweit investierten ihr gesamtes Ersparnis, um ein Teil der Magie, die Jordan in diesen Schuhen vollbrachte, auch an ihren Füßen zu wissen. Und auch heute, wo vielerorts lediglich der Jordan 1 oder 4 getragen werden, ermutigen wir euch, den Air Jordan 3 aufmerksam zu studieren. Das Modell ist vielseitig, langlebig und qualitativ hochwertig. Mit Colorways, die jeden Trend überdauern, werdet bestimmt auch ihr bei dieser Auswahl fündig.