Wenn wir an die Marke von Star Spieler Michael Jordan und Nike denken, kommen uns zuerst die Sneaker in den Sinn – dabei bietet die Symbiose aus Athleten und Jordan Brand noch viel mehr!
Seitdem 1985 der Jumpman und Nike zusammengefunden haben, hat sich die Marke über die Jahre immer wieder weiterentwickelt und professionalisiert. Air Jordan arbeitete bereits mit Designern wie Hiroshi Fujiwara, Kim Jones oder Virgil Abloh zusammen, hostete Turniere auf der ganzen Welt und überließ als eine der wenigen Brands weiblichen Designern das kreative Zepter für Unisex-Releases.
Dass dabei vor allem der Fokus auf den Sneakers liegt, ist zum einen der Natur der Sache geschuldet, dass die Marke in erster Linie mit Jordans in Verbindung gebracht wird und zum anderen, dass Apparel-Linien meist als Beiwerk und weniger als eigenständige Kollektionen wahrgenommen wurden. Deswegen legen wir unser Augenmerk heute auf die Apparel-Teile der Brand und schauen anhand von fünf Partnern, wie viel Punch in den Pieces abseits des Sneakers steckt.
Hiroshi Fujiwara, der Pate der japanischen Streetwear und Sneaker Bewegung, hat zahlreiche Projekte für Nike und auch die Jordan Brand umgesetzt. Sein Jordan 1 High aus dem Jahr 2015 gilt als eine der begehrtesten Ausführungen auf einem Basketball Sneaker und auch seine Capsule Kollektion zusammen mit Travis Scotts „Cactus Jack“ Brand werden für das Dreifache auf StockX verkauft. Unser persönliches Highlight liegt jedoch bereits zwei Jahre zurück und ist einigen von euch vielleicht gar nicht aufgefallen.
2020 hatte Hiroshi Fujiwara für die Jordan Brand mit dem Jordan 3 einer Ikone einen frischen Anstrich verpasst. Mindestens genauso ansprechend wie der Sneaker, war auch die mehrteilige Apparel-Kollektion, die zum einen Jordan Brandings, aber auch nostalgische Erinnerungen von Fujiwara in sich trug. „Ich habe mir die alten Jordan-Kollektionen angesehen. Ich bekam ein Gefühl dafür, wie die Kleidung aussah, die Atmosphäre und wie es sich anfühlen musste, sie damals getragen zu haben. Daher auch nostalgische Pieces wie die Nylon-Trainingsanzüge.”, erinnert sich Fujiwara. Die Kollektion wird abgerundet durch Shirts aus Terry und Crewnecks, die sowohl Jordan als auch das Fragment Design Logo zeigen. Die komplette Kollektion könnt ihr euch hier noch zulegen.
Die Fusion aus High Fashion und Streetwear kann ein Drahtseilakt sein. Ohne eine von beiden Marken zu verwässern, ist es vor allem die Aufgabe des Designers, das Wesen beider Brands harmonisch in Einklang zu bringen. Das ist in der Vergangenheit oft schon sehr gut gegangen, wenn man an Kollaborationen wie Palace Skateboards x Ralph Lauren denkt, jedoch gab es auch Projekte, die über das Ziel hinausschossen – liebe Grüße an dieser Stelle an Jeden, der Teile aus der Supreme x Louis Vuitton Kollektion trägt!
Als Dior und Air Jordan ihre gemeinsamen Sneaker in Form des Air Jordan 1 Hi und Low präsentierten, stand außer Frage, dass dieses Projekt mindestens genauso hohe Wellen schlagen wird, wie seinerzeit Louis Vuitton und Supreme. Die gemeinsame Apparel Kollektion fiel dabei glücklicherweise viel tragbarerer und stilsicherer aus. Pullunder, Trackjackets, Taschen, Hemden, eine Krawatte und Trainingsshorts verbanden den luxuriösen Anspruch Diors mit der Sportswear Heritage der Jordan Brand. Leider waren die einzelnen Teile ähnlich schnell ausverkauft, wie die Jordan Sneaker. Glücklicherweise könnt ihr euch hier noch sämtliche Teile nachträglich kaufen.
Ein absoluter Meilenstein sowie ein Novum in der Sportswear Welt war die Kooperation zwischen der Jordan Brand und dem französischen Fußballverein Paris Saint-Germain. Bis dato hatte sich das Treiben der Jordan Brand lediglich auf Basketball beschränkt, doch hatte noch nie grünen Kunstrasen unter der Außensohle berührt. Kaum verwunderlich, warum PSG und Air Jordan mit der Nachricht ihrer gemeinsamen Kooperation für einen flächendeckenden Hype sorgen sollten.
Paris war ohnehin eine wichtige Stadt für die Jordan Brand, also entwarf der Jumpman zusammen mit dem Design Team von Paris Saint-Germain nicht nur verschiedene Sneaker sondern auch eine Apparel-Kollektion, die zwar sportlich wirkte, aber auf den zweiten Blick ohne Probleme im Alltag und abseits der Bolzplätze getragen werden konnte. Der schwarz-weiße Colorway sowie die großen Logos kamen auf der ganzen Welt gut an und rückten Paris einmal mehr ins Spotlight der internationalen Sportswear Szene. Inzwischen sind PSG und Jordan eingespielte Partner, die jedes Jahr neue Kollektionen herausbringen. Hier findet ihr einen kleinen Überblick über die Releases.
Vor fünfzehn Jahren organisierte Hammadoun Sidibe ein kleines Streetball-Turnier in Paris. Er nannte es Quai 54, weil dies der Ort in Paris war, an dem diese erste Meisterschaft ausgetragen wurde. Seitdem findet es fast jeden Sommer statt und obwohl der Austragungsort wechselte, blieb der Name, als Erinnerung an die Ursprünge des Turniers. Im Laufe der Jahre wurde aus der Liga zwischen Pariser Mannschaften ein Turnier zwischen Teams aus ganz Frankreich und schließlich aus ganz Europa. Heute ist das Quai 54 eines der wichtigsten Streetball-Veranstaltungen der Welt und ein unverzichtbarer Treffpunkt für alle Liebhaber der Basketballkultur.
Und genau diese gelebte Kultur strahlt so hell, dass selbst in den USA neidisch Richtung Frankreich geblickt wird – insbesondere auf die ganzen EU-Only Releases. Und auch hier entstehen neben farbenfrohen und einzigartigen Sneakers auch Apparel-Linien, die den Geist des Turniers und die Kultur dahinter ehren. So ist die letzte Kollektion 2021 von westafrikanischen Stoffmustern inspiriert, mit Akzenten aus Paris abgerundet und durch dynamische Elemente perfektioniert. Wer also Lust auf gelebte Jordan Kultur aus Europa hat, ist mit den Drops des französischen Streetball Turniers bestens versorgt. Stöbert hier durch, um eine Idee von der Magie vom Quai 54 zu bekommen.
Es ist eine erfrischende Tatsache, dass unsere liebste Apparel-Kollektion der Jordan Brand aus der Feder einer Frau stammt und zum Teil auch speziell für weibliche Jordan-Anhängerinnen konzipiert wurde. Die Rede ist von der 29-jährigen Designerin Aleali May, die bereits fünf Kollaborationen für den Jumpman umsetzen durfte. Nach Vashtie Kola ist sie eine der ersten weiblichen Designer bei der Jordan Brand und hat dort bereits Maßstäbe gesetzt. Wo es vorher noch etwas konservativ, vorhersehbar und auch ein Stück weit langweilig war, durchbrach die Frau aus Los Angeles mit ihren einzigartigen, mutigen und gender-freien Designs die Grenzen.
Vor allem die 2021 erschienene „Fortune“-Kollektion soll an dieser Stelle lobend Erwähnung finden. Als Sneaker wurde mit dem Air Jordan 14 Low alles andere als eine kommerziell „einfache“ Silhouette ausgesucht, die May jedoch mit einem beige-grünen Anstrich so schön wie noch nie zuvor aussehen ließ. Das eigentliche Highlight war jedoch die Kleidungsstücke, die begleitend zum Sneaker erschienen und eine Hommage an Mays philippinische Wurzeln sein sollten. In Verbindung mit der Biker-Ästhetik, die ebenfalls zur Persönlichkeit der Designerin gehört, ist eine runde Kollektion entstanden, die sowohl weibliche als auch männliche Jordan Fans glücklich machen dürfte. Wir freuen uns auf mehr Releases von Aleali May und verweisen indessen auf unseren Shop, wo ihr eine Vielzahl ihrer Teile finden solltet.