Die Hersteller haben inzwischen verstanden (oder beginnen zu verstehen), dass das Sneaker-Game für alle offen ist. Dennoch bleibt die Frage bestehen, ob Frauen nur aus Marketinggründen mitmachen oder weil ein echtes Bewusstsein vorhanden ist.
Frauen-Communities versuchen seit Jahren, die Problematik zu beleuchten und den Herstellern zu helfen, ihre Wahrnehmung für weibliche Sneakerheads zu schärfen. Wir haben einige von ihnen gebeten, uns von sich zu erzählen und zu erklären, was die größten Schwierigkeiten und Erfolge auf ihrem Weg sind.
In der zweiten Folge interviewen wir @sheakermag, ein Magazin, das sich der Sneakerkultur widmet.
Wie wurde Sheaker Mag gegründet?
Ich hatte schon immer eine absolute Leidenschaft für Magazine – ich lese sie, suche nach neuen Magazinen und arbeite schließlich an ihnen mit. Als mein Abschlussprojekt an der Uni anstand, musste ich also mein eigenes erstellen. Damals war ich von der Sneakerkultur in London fasziniert, also beschloss ich, das Magazin – das heutige Sheaker Mag – auf alles zu konzentrieren, was mit Sneakers für Frauen zu tun hat.
Was waren deine Ziele zu Beginn des Abenteuers? Hast du das Gefühl, dass du sie erreicht hast?
Eigentlich wollte ich mit der Publikation nur auf all die tollen Sneakers aufmerksam machen, die es für Frauen gibt, und wo man sie in der eigenen Größe kaufen kann! Aber Sheaker Mag hat sich zu einem Medium entwickelt, in dem wir die großartige Arbeit von Designern, Musikern und Künstlern in der Sneaker-Branche hervorheben wollen. Ich kann mit Freude sagen, dass wir immer noch Inhalte über sie veröffentlichen und hoffen, dies auch weiterhin zu tun, solange das Magazin existiert.
Wie geht ihr euren Alltag an und auf welche Inhalte seid ihr besonders stolz?
Wir erstellen nicht ständig Printmagazine, sondern nur dann, wenn wir die Mittel und die Zeit dazu haben. Deshalb versuchen wir, zwischen dem Druck unserer Ausgaben regelmäßig Inhalte für unsere Follower auf Instagram zu posten (klicke jetzt auf @sheakermag!).
Am meisten stolz bin ich auf unsere Zusammenarbeit mit Nike SNKRS, für die wir ein Mini-Magazin als Ergänzung zu ihrer Fotoausstellung in London zusammengestellt haben. Das war genau das, was wir sind, und außerdem konnten wir eng mit den Kreativen in unserer Community zusammenarbeiten.
Was war die größte Schwierigkeit, auf eurem Weg in das Sneaker-Game?
Jeder, der an der Herstellung von Printmagazinen beteiligt ist, weiß, wie schwierig das sein kann. Von den Produktionskosten bis hin zu Markenpartnerschaften ist es heute schwieriger denn je, neue Ausgaben zu veröffentlichen. Aber wenn wir es können, ist es sehr lohnend und unsere Community unterstützt uns wirklich.
Glaubst du, dass das Sneaker-Game immer noch eine “Männerwelt” ist oder hat sich das geändert?
Seit dem Start des Magazins hat sich die Sneaker-Landschaft massiv verändert, und das nur innerhalb weniger Jahre. Wenn du dir ansiehst, wie sehr sich die Sneakerszene im Laufe der Jahrzehnte entwickelt hat, bin ich der Meinung, dass sie für Frauen nur noch inklusiver geworden ist. Trotzdem gibt es noch so viel zu tun, um die Sichtbarkeit von Frauen zu erhöhen, die die Kultur vorantreiben, die hinter den Kulissen Schuhe entwerfen, neue Ideen erforschen und Plattformen schaffen.
Wie stellt ihr euch bei Sheaker Mag das Sneaker-Game der Zukunft vor, insbesondere für Frauen?
Ein Thema, das heute in der Szene in aller Munde ist, ist KI. Neue Softwares haben die Art und Weise verändert, wie wir Sneakers sehen und wie wir sie entwerfen können. Wenn die Zukunft etwas für das Spiel bereithält, dann ist es mehr Experimentierfreude in Bezug auf den Stil, die Leistung und den Komfort von Sneakers.
Wenn du einer jungen Frau, die heute in die Welt der Sneakers einsteigt, einen Rat geben müsstest, wie würde der lauten?
Nimm all die einzigartigen, schrulligen und ungewöhnlichen Dinge in der Szene an. Sneakers sind bekannt als Herzstück von Subkulturen und die Art und Weise, wie Menschen sich ausdrücken. Wenn du sie zu deinem Ding machst, kannst du deinen eigenen Stil und deine Identität kultivieren.
