Mai 18, 2021

Nike Dunk - Was kommt nach dem Hype?

Nicht ganz ohne Grund ist der Dunk momentan in aller Munde. Das Flaggschiff von Nike SB macht bereits seit Mitte der 80er Jahre eine gute Figur. Wir sind in einem Kreis voller Experten dem Phänomen auf den Grund gegangen.

Nicht ganz ohne Grund ist der Dunk momentan in aller Munde. Das Flaggschiff von Nike SB macht bereits seit Mitte der 80er Jahre eine gute Figur. Wir sind in einem Kreis voller Experten dem Phänomen auf den Grund gegangen.

Der Nike Dunk ist bei vielen Sneakerheads ein nostalgischer Schuh, der vielleicht nicht immer omnipräsent im Zentrum des Gesprächs stattfand, jedoch auch nie gänzlich von der Bildfläche verschwand. So war es bereits Anfang 2000 als Nike SB mit dem Dunk für Schlagzeilen sorgte, als die ersten, großen Campouts in New York stattfanden. Der „Pigeon“-Dunk von Jeff Staple wird inzwischen gehandelt, wie eine Luxus-Uhr, während das komplette „City Pack“ schon für einen Neuwagen reichen würde.

Die beliebtesten Dunks der Deutschen

Doch auch der heutige Hype rund um Dunks kann zum Teil an den Erfolg alter Releases anknüpfen – vor allem da viele Modelle auch erst retrospektiv den Rum erhielten, der ihnen vielleicht sogar zustand. Was die Zahlen betrifft, so wird in Deutschland nach den USA und Großbritannien weltweit am meisten Dunks verkauft. Eine Entwicklung, die sich auch bei den totalen Abverkäufen zeigt, die sich im Vergleich zu 2020 verdoppelt haben. Seinerzeit lag der Durchschnittspreis bei 200 Dollar. In diesem Jahr ist das Preissegment der Dunks in Deutschland sogar auf 400 Dollar gestiegen.

 

Was Hype angeht, wurden jedoch für ältere SB-Releases die großen Scheine gezückt. Die Kollaboration mit „Grateful Dead“ wurde für satte 3.444 Dollar verkauft, was nur der gelbe Dunk von Diamond Supply mit knapp 4.000 Dollar toppen kann. Der Dunk, für den in Deutschland jedoch die bisher höchste Summe auf StockX gezahlt wurde, ist der Nike Dunk Low „Reese Forbes Denim“, der für stolze 4.444 Dollar den Besitzer wechselte.

Nach dem Dunk ist vor dem Dunk?

Obwohl die Zahlen eine klare Sprache sprechen, fühlt es sich trotzdem so an, als hätte man schon genug von dem Dunk gesehen. Sind wir etwa schon gesättigt? Diese Frage haben wir in einer Clubhouse Session mit unseren Gästen Dani aka Wideawakearthquake, Meret aka Meretgram, Amadeus vom Oh! Schuhen-Podcast und Martin vom Bonkers Shop geklärt. Unser Fazit: der Dunk war nie weg und wird auch nie verschwinden.

Der Dunk hat durchaus das Potential wie ein Jordan 1 gehandelt und ein zeitloser Evergreen zu werden. Bisher hat es sich vielleicht nicht so angefühlt, was jedoch daran lag, dass Nike das Modell auch nicht durchgängig released hatte. Zudem ist die Taktung der Releases auch eine Andere, als letztes Jahr: jede Woche erscheinen mehrere Colorways, Non-SB Modelle werden in großen Ketten wie Snipes oder JD Sports geführt und auch der letzte Hinterwäldler mit einem alten AOL-Modem weiß inzwischen, dass man mit einem Dunk kein Geld verlieren kann.

Dennoch bzw. gerade deswegen glauben wir fest an eine blühende Zukunft für das Modell. Vielleicht wird das Spotlight irgendwann wieder auf eine andere Silhouette gelenkt, jedoch bleibt der Sneaker von Nike SB ein fester Bestandteil unserer Kultur und auch unserer Looks. Im Talk waren wir uns zudem auch einig, dass SB-Releases einen anderen Stellenwert behalten werden, da hier die Auflage geringer und das Storytelling meist ausschweifender ist. Auf die Frage, was wohl der nächste Dunk sein könnte, waren unsere Gäste ratlos. Modelle, die das Potential haben, den Dunk abzulösen, gäbe es einige: Jordan 4, Air Max 1 oder Blazer könnten in die wortwörtlichen Fußstapfen des Dunks treten – und dabei haben wir uns noch nicht einmal angeschaut, was andere Brands so machen.