Von Amadeus Thüner
Der 31 jährige Wahlberliner Inan Batman ist ein umtriebiger Typ: Zwischen DJ-Pult und Designkonzepten ist der Creative Director der eigenen Brand INAN immer auf der Suche nach der nächsten Möglichkeit seiner Kreativität Ausdruck zu verleihen. Zuletzt arbeitete er daran mit Partnern wie Lee Jeans, Alpha Industries, Eastpak, adidas oder ganz aktuell: KangaROOS. Gemeinsam mit der deutschen Brand hat Inan dem Finalist seinen eigenen Stempel aufgedrückt und gleichzeitig, ganz nach seinem Gusto, eine eigene Modekollektion dazu umgesetzt. Wir sprachen mit Inan über sein aktuelles Projekt.
Foto von @samirnovotny
StockX: First things first: Wer genau ist Inan Batman?
Inan: Inan Batman ist 31 Jahre alt, Wahl-Berliner, Sohn eines türkischen Gastarbeiters, der in Deutschland aufgewachsen ist, und jemand, der seine Visionen und Träume auf Papier bringen kann und die Welt wissen lässt, welchen Lifestyle wir transportieren und leben.
StockX: Kannst du dich noch an deinen ersten Sneaker erinnern?
Inan: Natürlich! Als wäre es gestern gewesen. Es war ein adidas Superstar.
StockX: Und bei welchem Sneaker hast du zuletzt gedacht: ‘Yes, alles richtig gemacht! Das ist ein guter Schuh!’
Inan: KangaROOS x INAN – Finalist. (grinst
StockX: Fair. Welche Collab hat dich denn zuletzt überzeugt?
Inan: Ich muss ehrlich gesagt gestehen, dass ich bei all den Releases wirklich nicht mehr hinterher komme. Ich kann es dir nicht sagen.
StockX: Glaubst du denn, dass noch zu wenig Potential deutscher Künstler*innen für Collabs genutzt wird und alle weiterhin nur auf die Virgil Ablohs und Travis Scotts dieser Welt blicken?
Inan: Ich denke, es gibt definitiv interessante Künstler*innen, die man als Marke stärker einbauen könnte wenn es um Zusammenarbeiten geht. Jedoch weiß ich nicht was die Strategien der Marken sind und wer in deren Augen den Konsum dieser Produkte steuern sollte. Ein kleiner Anfang durch eine limitierte Anzahl oder einen Customizing wäre definitiv schon etwas, sofern man nicht eine ganze Produktion auf diesen Künstler legen möchte. Eigentlich ist alles möglich, nur darf man nicht vergessen, dass große Firmen eben ein paar Zahnräder mehr haben, die gedreht werden müssen, damit diese von den gewissen Etage abgesegnet werden. Vielleicht ist aber unser Markt leider einfach noch nicht interessant genug… Alles hat seine Zeit, wird sind auf einem guten Weg.
StockX: 2019 hast du mit adidas gearbeitet, 2020 mit KangaROOS. Wie kam es zu dieser Collab?
Inan: Ich bin zuallererst Kreativer und so möchte ich mich auch verstanden wissen. adidas war einer der ersten Partner, der mir ermöglicht hat, meine Kreativität auszuleben. adidas unterstützt mich seit Jahren. Das bedeutet allerdings nicht, dass ich nicht auch offen für andere Partner, Plattformen und Möglichkeiten bin, die es mir erlauben, kreativ tätig zu sein und Dinge auszuprobieren. Was die beiden Projekte vereint, ist dass in beiden zu 100 % INAN steckt und das, was mich persönlich und als Brand ausmacht. Die Herangehensweise, die Liebe zum Detail und der familiäre Arbeitsprozess meines Teams ist bei adidas und bei ROOS gleichermaßen. Der grundsätzliche Unterschied ist in allererster Linie der, dass ich mich bei adidas gegen andere Designs und Partner in einem Pitch durchgesetzt habe, während ich bei ROOS ganz klassisch als Wunschpartner für den Release angefragt wurde.
StockX: Was kannst du zum Colorway und der Inspiration hinter dem Schuh erzählen?
Inan: Ich wollte schon immer etwas mit Azurblau und Mint machen, vor allem weil ich schon immer ein großer Bewunderer von Oscar de la Renta war und dieses Blau mich mein halbes Studium lang an der Mode-Uni in Stuttgart verfolgt hat. Die Inspiration war für mich klar, es musste etwas widerspiegeln, womit ich mit identifizieren kann. Und in dem Fall waren das für mich die 90er Jahre und deren Sneakerkultur. Die KangaROOS Silhouette hat hier perfekt gepasst.
StockX: Du hast nicht nur den Schuh, sondern gleich auch eine ganze Modekollektion aufgesetzt.
Inan: In erster Linie haben wir INAN als Prêt-à-porter brand gegründet. Die Sneaker kamen dann etwas später hinzu, obwohl diese persönlich immer ein großer Bestandteil meiner Looks waren und den Lifestyle der Brand repräsentiert haben. Als wir dann mit dem ROOS Team darüber gesprochen haben und wir tatsächlich noch die Ersten gewesen wären, die das Thema Apparel bei ROOS bespielt hätten, gab es hier nicht viel zu diskutieren.
StockX: Wen würdest du denn gerne in einem deiner ROOS’ sehen wollen?
Inan: Jeden, der sich mit dem Sneaker wohl fühlt und sich mit uns identifizieren möchte.
StockX: Du bist viel unterwegs, deine Base ist aber Berlin. Was zeichnet die Stadt deiner Meinung nach aus?
Inan: Ich muss ehrlich gesagt gestehen, dass ich mich generell von Menschen inspirieren lasse. Was sich in Berlin für mich bemerkbar macht, ist das so viele Kulturen aufeinander prallen und man immer wieder etwas neues lernt und sieht: es passt nicht immer alles zusammen aber man kann die gewissen Stile dann doch schon den bestimmten Camps zuordnen.
