Als es an der Zeit war, sich Gedanken darüber zu machen, welchen Karriereweg sie in ihrem Leben einschlagen wollte, widersetzte sich Melody Ehsani allen Erwartungen und anstatt einer juristischen Karriere nachzugehen, entschied sie sich dazu, eine eigene Schmucklinie zu entwerfen. Bald darauf klopfte die Welt mit einer ganzen Reihe von Sneaker-Kollaborationen an, wie zum Beispiel mit der erst kürzlich erschienenen Melody Ehsani x Jordan 1 Fearless Kollaboration, die zu unglaublichen Preisaufschlägen im Reselling führte. Zuletzt arbeitete Ehsani mit Vic Mensa im Rahmen der StockX-Aktivierung “All-Star Weekend 2020” in Chicago zusammen, bei der die Erlöse an die Common Ground Foundation gingen.
Wir haben uns mit Ehsani in Chicago für eine weitere Runde von “Das macht 5” getroffen.
Das folgende Interview wurde leicht überarbeitet.
Was beeinflusst dich?
Ich lasse mich vor allem von zukunftsorientierte Vordenkern und neuen Konzepten inspirieren, die sich Themen wie Natur und Wachstum widmen. Ich meditiere außerdem sehr viel. Es kommt nicht immer durch Meditation, aber wenn ich tief in mich gehe, habe ich das Gefühl, dass ich auf Dinge, Gedanken oder Menschen in meinem Leben stoße, die genau das sind, was ich gerade suche. Seit dem Tod von Kobe, zum Beispiel, habe ich mich mit ganz neuen Themen beschäftigt und tiefer über den Tod nachgedacht und mich vermehrt mit diesem Thema auseinandergesetzt. Gerade heute bin ich dann mit zwei Mitarbeitern von StockX zum Mittagessen gegangen und wir waren alle genau der gleichen Meinung. Am Ende hatten wir dieses unglaubliche Gespräch, bei dem sowohl ich, als auch die beiden StockX Mitarbeiter, eine Menge gelernt haben. Wir waren alle gedanklich auf der gleichen Wellenlänge. Man kann sich also überall von den unterschiedlichsten und zufälligsten Situationen inspirieren lassen.
Was wird am meisten überbewertet?
Um ehrlich zu sein, finde ich, dass Mode im Moment einfach nur ein Hype von allem zu sein scheint. Und meiner Meinung nach wird Hype überbewertet. Heute kommt er, morgen ist er weg. Es gibt nicht viele langlebige, stabile Dinge in unserem Leben und vielleicht ist das einfach der Kern unserer Zeit. Aber vielleicht denken die Leute auch einfach zu viel über Negatives nach und erfreuen sich deshalb an den schnellen, kurzlebigen Dingen. Insbesondere in den sozialen Medien geht heute alles so schnell. Ich habe das Gefühl, dass wir ständig nach Dingen außerhalb von uns suchen, anstatt auch einmal innezuhalten und in uns selber hineinzuhorchen. Es gibt einfach derzeit zu viel Hype.
Was wird am meisten unterschätzt?
Ich denke, was wirklich unterschätzt wird, sind die kleinen Dinge. Ich habe das Gefühl, dass wir ständig nach der nächsten großen Sache suchen, die wir tun können. Dabei ist es so wichtig, kleine Dinge zu tun. Subtile Dinge wie… Jede einzelne Revolution oder jeder große Moment, der passiert ist, hat immer ganz, ganz klein angefangen und ist mit der Zeit gewachsen. Es geht also darum, diese kleinen Verbindungen zu Menschen herzustellen, kleine Gruppen von gleichgesinnten Gemeinschaften zu schaffen, anstatt ständig zu versuchen, etwas Großes zu kreieren. Ich glaube, klein anzufangen wird heute wirklich unterschätzt.
Worüber freust du dich im Moment am meisten?
Dass die Lakers in diesem Jahr die Meisterschaften gewinnen. Ich bin ein großer Fan von ihnen. Schon als Kind habe ich sie mir zusammen mit meinem Vater angeschaut. Und mittlerweile bin ich mit einem noch größeren Fan verheiratet.
Was steht für dich als Nächstes an?
Ich war schon immer ein sehr schüchterner Mensch und habe nicht viel über meine Geschichte und meine Prozesse gesprochen. Zukünftig möchte ich mich mehr für solche Dinge einsetzen, denn ich glaube, dass es wirklich wichtig ist, solche Geschichten zu teilen. Und wenn meine Geschichte dazu beitragen kann, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten und ihnen zu helfen weiter zu wachsen, dann möchte ich das natürlich sehr gerne tun.